
Der beste Lernprozess
Das freie Spiel

Das Spiel des Kindes braucht Raum und Zeit. Beides bekommt es, im Umfeld der Erwachsenen, die konzentriert und mit Freude eigenen Tätigkeiten nachgehen. Diese Tätigkeiten bieten jederzeit die Möglichkeit, dass Kinder mit tun.
Das Kind ist frei, seinen eigenen Impulsen zu folgen und in ein ungestörtes, seinem individuellen Entwicklungsstand gemäßen Spiel einzutauchen. Da sieht man zum Beispiel die Kleinen konzentriert ein- und auspacken, die Größeren bauen schon ihren Spielbereich, sei es eine Baustelle, einen Einkaufsladen oder es wird gerade umgezogen, während für die Vorschulkinder das Rollenspiel zunehmend eine große Bedeutung bekommt.
Das freie Spiel ist die Arbeit des kleinen Kindes. Betrachten wir die Ernsthaftigkeit der Tätigkeit, sehen wir : Das Kind spielt nicht den Bäcker, in diesem Moment ist er der Bäcker. Dabei stören wir sie nicht mit Erklärungen und Fragen, holen sie keinesfalls heraus aus ihrem Spiel – sondern schauen ihnen zu:
Kindern zuzusehen ist der beste Lernprozess“(Helle Heckmann).
Im freien Spiel wird Erlebtes verarbeitet, hier kann das Kind zum Ausdruck bringen, was es gerade bewegt .
Die Kinder sind so auch frei, ihrem eigenen, natürlichen Forschungsdrang nachzugehen, denn Kinder sind von Natur aus Forscher!
Sie wollen die Welt entdecken, aber aus dem eigenen Impuls heraus! Die Schwerkraft zu erleben, dabei naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten zu erfahren, die Natur mit Steinen, Pflanzen, Tieren Elementen und Jahreszeiten zu entdecken, geschieht dann von allein.
Wir Erwachsene lassen uns dann gerne zeigen, was entdeckt wurde, staunen mit ihnen und geben hin und wieder noch einen kleinen Impuls. Wir geben den Kindern den Raum und die Zeit, gemäß ihrem individuellen Entwicklungsstand ihre Bedürfnisse und ihre Interessen einzubringen und ihnen nachzugehen. Die Kinder werden zu aktiven Mitgestaltern des Kindergartenalltags und machen jeden Tag zu einem neuen spannenden Erlebnis!
Wir erklären nicht, wie die Dinge funktionieren, sondern assistieren dem Kind bei seinem Vorhaben, schaffen das Umfeld, den Raum stellen Materialien zur Verfügung und unterstützen. Dabei ist es egal, ob das, was es ausprobiert, gelingen kann oder nicht.
Das Spiel des kleinen Kindes ist nicht zweck- oder ergebnisorientiert – was zählt ist das Tun. So sind die Kinder nie allein gelassen, sondern fühlen sich sicher und geborgen im Umfeld des Erwachsenen, der da ist und - wenn nötig - auch eingreift, hilft und schützt, sich aber auch zurückzieht, wenn das Spiel im Gang ist.
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